Mundgeruch-Sprechstunde

Der Schauspieler Marcello Mastroianni stellte einmal fest: „Ein Lebenskünstler beginnt den Tag, indem er etwas Schönes küsst". Sicherlich völlig richtig. Aber der Kusspartner sollte nicht nur optisch ansprechend sein, sondern auch angenehm schmecken und riechen. Bei fast jedem dritten Kusspartner trifft dies aber nicht zu, denn er leidet unter Mundgeruch (Synonyme: "bad breath", "Foetor ex ore", "oral malodor"), dem Tabu-Thema Nr. 1.
In über 90% der Fälle liegen die Ursachen für schlechten Atem im Mund-, Nasen- und Rachenraum und werden in der Regel durch spezielle Bakterien hervorgerufen.
Diese Bakterien leben in Zahnzwischenräumen, Zahnfleischtaschen, unter überstehenden Füllungs- und Kronenrändern oder in den Vertiefungen der Zungenoberfläche. Für ihre Vermehrung nutzen sie bevorzugt Reste von Nahrungsmitteln und abgestorbene Schleimhautzellen. Je höher der verfügbare Anteil von Eiweiß, umso mehr schweflige Abbauprodukte entstehen, die nach Fäulnis riechen. Aus diesem Grund können eiweißreiche Speisen wie Fisch und auch Milchprodukte den schlechten Atem verstärken. Aber auch eine zu trockene Mundschleimhaut fördert den Mundgeruch. Speichel enthält normalerweise ausreichend Sauerstoff. Dieser Sauerstoff hält einerseits die Anzahl der Bakterien niedrig und sorgt andererseits für einen Abtransport der schwefelhaltigen Produkte. Die während der Nacht verringerte Speichelproduktion erklärt auch den unangenehmen Geschmack am Morgen. Es gilt eine Art zahlenmäßige Balance zwischen sogenannten anaeroben und aeroben Bakterien, herzustellen. Ist jedoch z.B. in Folge einer Antibiotikabehandlung, einer Erkrankung, einseitiger Ernährung oder der Anwendung von Mundspülungen dieses Gleichgewicht zerstört, können einzelne Bakterienarten sich stärker vermehren als andere und den unangenehmen Geruch verursachen. Bestimmte Faktoren begünstigen außerdem diesen Prozess. Dazu gehören z. B. verminderter Speichelfluss, Mundatmung, Schnarchen, falsche Ernährung, Medikamenten-Einnahme, Infekte aber auch Fastenkuren und Stress.

 

 

Diagnose (Untersuchung)

  • Krankengeschichte unter Einbezug der Symptome und bestehenden Krankheiten;
  • Mundgeruch ist immer noch ein Tabuthema; man sollte sich aber nicht scheuen, den Arzt zu fragen, ob er etwas feststellen kann.
  • Messung der flüchtigen Schwefelverbindungen (VSC) mit einem Spezialgerät
  • Schnelltest
  • Selbsteinschätzung mittels Fragebogen, Befragung von vertrauten Personen
  • Bildgebende Verfahren zum Ausschluss von Zusatzerkrankungen

 

Vor der Untersuchung muss der Patient folgende Instruktionen befolgen:

  • Während drei Wochen keine Antibiotika einnehmen
  • Zwei Tage vorher Zwiebeln und Knoblauch meiden!
  • Am Untersuchungstag: Keine pfefferminzhaltigen Produkte, Nikotin, Alkohol, Kosmetika (Alkholgehalt!) und ebenso wenig mundgeruchsfördernde Nahrung,
  • bitte alles vermeiden, was zu einer Überdeckung des Mundgeruchs führen könnte, z.B. Kaugummikauen; Bonbons und andere Süßigkeiten; Benutzung von Mundspray, Mundwasser oder Mundspülung, Aftershave; Haarspray, Kosmetika, Cremes und alle parfümierten Produkte.
  • Vier Stunden vor der Untersuchung bitte keine Mundhygiene mehr betreiben (und am besten nur noch Mineralwasser trinken).

 

Je penibler diese Empfehlungen eingehalten werden, desto genauer ist die Mundgeruch-Analyse. Möchte aber jemand nur mal so aus Interesse eine Mundgeruchsmessung durchführen lassen (kommt auch schon mal vor!), muss er natürlich nicht alle aufgezählten vorbereitenden Verhaltensregeln bis ins kleinste Detail einhalten.

 

 

Was beinhaltet die Therapie?

Die wichtigste Therapie bei der Behandlung von chronischem Mundgeruch ist oft die Umstellung der Lebensweise (Mundhygiene, Ernährung, Gewohnheiten, Psyche!). Die Behandlung richtet sich grundsätzlich nach der Ursache für den Mundgeruch. Wie eingangs erwähnt sind die Ursachen zumeist in der Mundhöhle zu suchen und deshalb in der Regel vom Zahnarzt zu behandeln. Liegt die Ursache im zahnärztlichen Bereich, ergibt sich eine individuelle Empfehlung für Maßnahmen und Therapien, die schnell Erfolge zeigen und den Betroffenen dauerhaft vom Mundgeruch befreien. In der Regel verschwindet so der unangenehme Geruch sehr schnell und Sie haben wieder ein freies und unbesorgtes Gefühl im Umgang mit anderen Menschen und die Sicherheit eines gesunden Atems. 

Prophylaxe und ästhetische Restaurationen für Ihr schönstes Lächeln.